Ca. 3.00 Uhr Leinen los und das polnische Land Richtung Litauen verlassen!
Es liegt ein 120 sm entferntes Ziel vor uns – Litauen/Klaipeda. Wieder erleben wir einen traumhaften Sonnenaufgang auf dem Meer und es wird dabei nie langweilig, jeder ist einzigartig. Vorbei an der Ansteuerung, Hafeneinfahrt von Wladyslawowo, in Richtung letztes polnisches militärisches Sperrgebiet – 62 Grad.
Durch die zahllosen sich überschneidenen Übungs- und Sperrgebiete der Russischen Föderation, durch die nahezu das gesamte Gebiet der Danziger Bucht eingenommen wird, erfordert die Navigation ein Höchstmaß an Konzentration. Erschwerend kommt hinzu, das in der Danziger Bucht und im Bereich der Föderation nur außerhalb der 12 Meilengrenze gefahren werden darf. Wie wir selbst feststellen mussten, wird dieses Gebiet ständig überwacht und erzeugte einen Großteil des Tages ein gewisses Unbehagen. Während der Überfahrt wurden wir mehrfach von Mig’s überflogen. Das beruhigte uns auch nicht wirklich! Auch ein ständiges Kreuzen der Berufsschiffahrtswege erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Zusätzlich sorgte das Wetter noch gnadenlos dafür, das wir bei 40 Grad und kein Wind erst nach 18 Stunden gegen 21.00 Uhr auf dem Vordeck sitzend durchatmen konnten. Während wir über 102 Meter Wassertiefe hinwegfuhren, glättete sich das Meer unaufhaltsam zu einer Spiegelfläche.
Im Anbruch der Dämmerung fing das Meer aufgrund der hohen Temperaturen an zu „dampfen“ und bescherte uns obendrein teilweise schlechte Sicht durch aufsteigenden Dunst.
Durch die aufziehende Dunkelheit wie auch die unbekannte und berüchtigte Hafeneinfahrt wurde uns klar, das wir erst nach Sonnenaufgang die Ansteuerung in den Seekanal wagen wollen. Die Müdigkeit hat uns bereits fest im Griff, aber da müssen wir durch!